Imaginary Sounds, 2009

Dennis Graef (Braunschweig)

Die „Bomben“ von Dennis Graef sind angriffslustig. Ihre Komik ergibt sich aus einem Widerspruch. So bunt und selbst gebaut sie daherkommen, bergen sie dennoch das Potenzial brenzlig für uns zu werden. Doch der Titel Imaginary Sound gibt Entwarnung. Der große Knall bleibt aus – wir dürfen ihn imaginieren. Damit sind die Imaginary Sounds Objekte, die die Phantasie des Publikums herausfordern. Ihre Komik beziehen die Objekte aus dem Humor des Künstlers. Das Subjekt kommt im Objekt zur Erscheinung.

Die Do-it-yourself-Ästhetik der Objekte steht im Gegensatz zu ihrer eleganten fotografischen Präsentation vor weißem Hintergrund. Die Wirkung der weißen Wand des White Cube eines Ausstellungsraumes wird auf die Spitze getrieben. Bei aller Komik evozieren die Imaginary Sounds auch ein Bedrohungsszenario, in dem jedes Objekt zur Explosion gebracht werden kann. Die tickende Zeitbombe ist auch im Film ein gern gewähltes Sujet, um das herum Spannung aufgebaut wird. Meist zur rechten Zeit wird die Bombe entschärft und der Ermittler gefeiert. Was also ist von Dennis Graefs „Bomben“ zu halten? Sie sind ästhetisches Objekt und Klangkörper im übertragenen Sinne. Sie kommen nicht einzeln daher, sondern als ganze Serie der „Bedrohung“1.

Text: Lisa Steib


1Vgl. Justin Hoffmann, „Dennis Graef und die Bedrohung“, in: Dennis Graef. Stars and Stripes forever, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig 2012, unpag.